Igel sind zwar klein, doch bei drohender Gefahr stellen sie ihre Stacheln auf. Auch Kinder haben Möglichkeiten, sich in Gefahrensituationen zu wehren. Wie das geht, erfuhren ca. 240 kleine Zuschauer diese Woche an drei Vormittagen im Kinder- und Jugendtheater Speyer. Der Service-Club Kiwanis engagierte hierfür das „Theater 3D“ aus Wiesbaden und alle Speyerer Grundschulen konnten sich mit ihren ersten und zweiten Klassen zu einer kostenfreien Vorführungen von „Geheimsache Igel“ anmelden.

Zunächst lernte das Publikum „Krümel“ kennen. Sie wartete auf ihren Freund „Wurzel“, der aber noch schlief. Mit Hilfe der Kinder wurde er lautstark geweckt, und schon war man mittendrin im Theaterstück. In der kleinen Welt von Krümel dominierte ihre Lieblingsfarbe Gelb und sie alberte mit Wurzel herum. Doch dann bedrohte der „blaue Mann“ die heile Welt, wollte Krümel in eine Kiste locken und drohte sogar, ihren kleinen Freund, den Igel, verschwinden zu lassen. Krümel traute sich nicht, „Nein“ zu sagen und wurde immer trauriger. Nichts funktionierte mehr und ihre gelbe Welt wurde immer blauer und düsterer. Doch mit Hilfe von Wurzel und den Kindern lernte sie, sich gegen den blauen Mann zu wehren. Schließlich kam ein lautes, mutiges „Nein, das will ich nicht“ über ihre Lippen und ihre Welt wurde wieder gelb.

Die Kinder wurden in das Stück mit einbezogen und waren mit großem Interesse und Aufmerksamkeit dabei. Auch bei der Nachbesprechung, in der die beiden Schauspieler Melanie Spielmann und Eric Haug das Stück und die wesentlichen Aspekte nochmals aufgriffen, meldeten sich viele von ihnen zu Wort und machten deutlich, dass die Botschaft des Stückes verstanden wurde.

1998 hatte das von Autor und Regisseur Olaf Krätke und Theaterpädagoge Thomas Garmatsch geschriebene Theaterstück Premiere und wurde mittlerweile über 1500 Mal im In- und Ausland aufgeführt. „Es ist wichtig, dass Kinder Selbstbewusstsein entwickeln, damit sie sich trauen, „Nein“ zu sagen und sich zu wehren. Sie müssen lernen, Grenzen wahrzunehmen und sollen wissen, wie sie sich in brenzligen Situationen verhalten sollen, wenn sich ein ungutes Bauchgefühl einstellt“, erläuterte Clubmitglied Nicole Kaminsky die Intention, warum es Kiwanis wichtig war, das Präventionstheater nach Speyer zu holen.

Um allen Kindern den Theaterbesuch problemlos zu ermöglichen, war der Eintritt kostenfrei. Der Serviceclub übernahm sämtliche Kosten und freute sich, dass ihn der Tennisclub Römerberg bei der Finanzierung unterstütze, indem er bei seinem diesjährigen Benefizturnier das Catering in die Hände von Kiwanis Speyer legte. Die Erlöse hieraus sowie Spenden vom TC Römerberg und von Privatpersonen flossen direkt in das Projekt „Geheimsache Igel“.
(Bilder und Text von Nicole Kaminsky, Kiwanis Speyer e.V.)